ZGB 289 Abs. 2 – Praxisänderung Bei der Subrogation nach ZGB 289 Abs. 2 gehen nicht auf das Gemeinwesen überdas Stammrecht am Kindsunterhalt sowiedie künftigen periodischen Einzelforderungen;gehen auf das Gemeinwesen übernur die tatsächlich bevorschussten Unterhaltsleistungen. Für die Abänderungsklage bedeutet dies, dass unabhängig davon, ob und ab wann bzw. wie lange eine Bevorschussung besteht, immernur der ... Weiterlesen...
Kategorie Familienrecht
Ehescheidung – Nachehelicher Unterhalt bei nicht lebensprägender Kurzehe mit Kind
ZGB 125 Vorinstanzlich war vor dem Obergericht des Kantons Zürich (OGZ) in einem Ehescheidungsverfahren umstritten, ob die Ehe als lebensprägend einzustufen sei;ob der Ehefrau ggf. nachehelicher Unterhalt zu bezahlen sei. Unter Berücksichtigung von BGE 147 III 249 gelangte das Bundesgericht in der Berufungssache 5A_568/2021 am 25. März 2022zum Schluss, dass die Ehe von gut drei ... Weiterlesen...
Ehescheidung – Nachehelicher Unterhalt: Abkehr von der „45er-Regel“
ZGB 125 Es gilt heute nicht mehr als zeitgemäss, die Vermutung für oder gegen die Zumutbarkeit zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit an ein bestimmtes Lebensalter zu knüpfen. Entscheidender ist die effektive Möglichkeit zur Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit. Mit zu berücksichtigen sind dabei Kriterien wie AlterGesundheitsprachliche Kenntnissebisherige Tätigkeitenbisherige und künftige Aus- und Weiterbildungenpersönliche Anpassungsfähigkeitgeographische FlexibilitätArbeitsmarktlageusw. Das Lebensalter ist ... Weiterlesen...
Familienrecht – Familienrechtliche Unterhaltsbeiträge und Verzugszins
OR 105 Abs. 1 Einleitung Das Bundesgericht hatte sich im vorliegenden Fall mit dem Verzugszins für familienrechtliche Unterhaltsbeiträge zu befassen. Sachverhalt Mit Entscheid vom 24.10.2017 erteilte das Zivilgericht des Kantons Basel-Stadt A.________ in der Betreibung Nr. xxx (Zahlungsbefehl vom 03.08.2017) die definitive Rechtsöffnung für die Unterhaltsbeiträge von CHF 42’900.– (März 2014 bis Mai 2015) plus ... Weiterlesen...
Ehescheidung – Ehegüterrecht: Gütermassenzugehörigkeit eines Grundstücks
ZGB 198 Ein Grundstück gilt gemäss Bundesgericht (BGer 5A_763/2015) dann zum Eigengut des Ehegatten zugehörig, wenn die Gütermasse, welche es ihm erlaubt hat, das Grundstück zu erwerben, den unentgeltlichen Anteil einer gemischten Schenkung darstellt. Die Hypothekarschuld, die den entgeltlichen Anteil der gemischten Schenkung finanziert hat, wird dieser Gütermasse zugeordnet. Für die weiteren Investitionen in dieses ... Weiterlesen...
Verwandtenunterstützung: Unterstützungspflichtiger in ungünstigen Lebensverhältnissen
ZGB 328 Einleitung Wer in günstigen Verhältnissen lebt, ist verpflichtet, Verwandte in auf- und absteigender Linie zu unterstützen, die ohne diesen Beistand in Not geraten würden (ZGB 328 Abs. 1). Voraussetzungen sind eine Notlage beim Unterstützungsbedürftigen und günstige Verhältnisse bei seinem Verwandten. Sachverhalt Die Klägerin A. (vermutlich die Wohngemeinde des Vaters) verlangt vom Beklagten B. ... Weiterlesen...
Ehegüterrecht: Konjunktureller Liegenschaftenmehrwert bei Vorbezug von Freizügigkeitsguthaben
ZGB 206 + ZGB 209 Abs. 3 Im konkreten Fall stellte sich bei Auflösung des Güterstandes vor Eintritt des Vorsorgefalls die Frage nach dem Schicksal des konjunkturellen Mehrwerts einer Liegenschaft, der auf einen Vorbezug von Freizügigkeitsguthaben entfällt. Ausgangsgemäss hat das Bundesgericht befunden, dass bis zum Eintritt des Vorsorgefalls ein von der Vorsorgeeinrichtung gewährtes Darlehen bei ... Weiterlesen...
Ehegüterrecht: Verzinsung von Forderungen unter Ehegatten
ZGB 159 Abs. 2 und 3, ZGB 203 Abs. 1 und 2, ZGB 250 Abs. 1 und 2 sowie OR 134 Abs. 1 Ziffer 3 Die Keypoints eines nachehelichen Ex-Ehegatten-Streits, wiedergegeben in BGE 5A_473/2014, sind: Güterstandoptik Die Güterstände haben keinen Einfluss auf die Fälligkeit der Forderungen unter Ehegatten Forderungsgrundoptik Aus der Pflicht der gegenseitigen Unterstützung ... Weiterlesen...
Gemeinsame elterliche Sorge: Keine Alleinzuteilung wegen befürchteter Konfliktausweitung
ZGB 298 Abs. 1 und ZGB 298b Abs. 2 Die von der Kindsmutter bloss befürchtete Ausweitung des Konflikts mit dem Kindsvater bei gemeinsamem Sorgerecht ist kein Grund, ihr alleine die elterliche Sorge für die Tochter zu übertragen. Ein Einzelkonflikt ist für die Ableitung des Anspruchs auf Alleinsorge nicht ausreichend. Zu Recht betonte das Bundesgericht dabei ... Weiterlesen...
Ehescheidung: Neues gemeinsames elterliches Sorgerecht
Inkrafttreten: 01.07.2014 / Übergangsrecht Bisheriges Recht Gemäss bisherigem Recht wurde bei einer Scheidung die elterliche Sorge in der Regel einem der beiden Elternteile allein zugewiesen. Bei unverheirateten Eltern stand gemäss bisherigem Recht die elterliche Sorge allein der Mutter zu. Eine gemeinsame Eltern-Sorge war nur möglich, wenn die unverheirateten oder geschiedenen Eltern einen gemeinsamen Antrag stellten ... Weiterlesen...