WEKO-Untersuchung gegen Banken

Gemäss Medienmitteilung der Wettbewerbskommission WEKO vom 03.02.2012 habe sie aufgrund einer Selbstanzeige davon Kenntnis erhalten, dass durch Absprachen die Referenzzinsätze LIBOR und TIBOR sowie die Handelsbedingungen von Derivaten beeinflusst worden seien, um beim Handel mit solchen Finanzinstrumenten Gewinne zu erzielen.

LIBOR und TIBOR sind von Bankenvereinigungen ermittelte Referenzzinssätze, die das Zinsniveau auf dem Interbankenmarkt ausweisen sollen.

LIBOR und TIBOR werden aus den täglichen Eingaben der verschiedenen Banken (Panelbanken) auf tagesaktueller Basis für mehrere Währungen berechnet.

Durch Eingabe-Absprachen konnten die Derivatehändler möglicherweise eine Verfälschung der Referenzzinssätze zu ihren Gunsten erwirken. Daneben sollen sich die Derivatehändler ebenfalls über die Differenz zwischen den Ankaufs- und Verkaufskursen (Spreads) von Derivaten abgesprochen und dadurch Anlegern diese Finanzinstrumente zu marktunüblichen Konditionen verkauft haben.

Von der Untersuchung betroffen sind folgende Bankinstitute (Reihenfolge der Nennung gemäss WEKO-Mitteilung):

  • UBS
  • Credit Suisse
  • Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ
  • Citigroup Inc.
  • Deutsche Bank Aktiengesellschaft
  • HSBC Holdings plc
  • JP Morgan Chase & Co.
  • Mizuho Financial Group Inc.
  • Rabobank Groep N.V.
  • Royal Bank of Scotland Group plc
  • Société Générale S.A.
  • Sumitomo Mitsui Banking Corporation
  • weitere Finanzintermediäre

Legende

  • LIBOR   =   London Interbank Offered Rate
  • TIBOR   =   Tokyo Interbank Offered Rate

Quelle

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